Historische Landnutzung

Den Zustand vor Beginn der Moornutzung beschreibt der königlich-bairische Generallandesinspekteur von Hazzi (1798): „Im übrigen Land herrscht wie überall freie Weide auf den ungeheuren Filzen, deren eine Menge zwischen den Bewohnungen liegen, den größten Teil des Flächenraumes ausmachen und einen grässlichen Anblick gewähren, da sie nur mit Legföhren bedeckt und dabei unübersehbar sind.“

Ab 1800 begann der Mensch mit Gräben das Moor zu entwässern und abzubauen. Der anfangs für die Rosenheimer Saline und später für Brauereien gewonnene Brenntorf wurde über die Eisenbahnlinie München – Salzburg abtransportiert. Der bäuerliche Handtorfstich war hingegen von sehr untergeordneter Bedeutung. Nach dem 2005 beendeten Frästorfabbau in den Kollerfilzen blieb in den Abgebrannten Filzen lediglich ein kleinflächiger, ökologisch verträglicher Badetorfabbau für medizinische Zwecke. Dieser Torf wird mit Bayerns letzter aktiver Feldbahn aus dem Moor transportiert.

Große Teile der abgebauten Hochmoore wurden im letzten Jahrhundert mit nicht standortgemäßen Fichtenreinbeständen aufgeforstet. Wo Renaturierungsmaßnahmen vorgesehen sind, werden diese vorher abgeerntet, damit sich nach Wiedervernässung keine Borkenkäfer in geschwächten Bäumen ausbreiten.

In den Niedermooren des Auer Weidmoos und in der Kaltenaue wurden die ursprünglichen Bruch- und Auwälder im Mittelalter gerodet und danach von den Bauern als „Allmende“ gemeinschaftlich beweidet („Weidmoos“). Erst seit rund 150 Jahren wurden diese – mittlerweile privatisierten - ehemaligen Weideflächen zur Gewinnung von Stalleinstreu gemäht. Damit entstanden die für den Naturschutz besonders wertvollen, artenreichen und blumenbunten Streuwiesen.

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Handtorfstich Feldbahn Torfstecher