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LIFE-Natur-Projekt "Rosenheimer Stammbeckenmoore" |
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Streuwiesenpflege |
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Die Nutzung der Streuwiesen ist heute für den Landwirt nicht mehr rentabel. Da sich ohne die traditionelle Herbstmahd allmählich eine artenarme Faulbaum- und Erlenwildnis entwickeln würde, fördert der staatliche Naturschutz die Mahd der Streuwiesen. In Kooperation mit den Maschinenringen und der Unteren Naturschutzbehörde am Landratsamt Rosenheim werden brachfallende Streuwiesen "re-kultiviert". |
Besonderes Augenmerk liegt auf Schutzmaßnahmen für wiesenbrütende Vogelarten, allen voran für den in Bayern vom Aussterben bedrohten Brachvogel (Numenius arquata) und die Bekassine (Gallinago gallinago). Üblicherweise strebt der Naturschutz in offenen agrarischen Landschaften eine Anreicherung von Gehölzen an. Im Sonderfall der letzten erhalten gebliebenen Wiesenbrütergebiete gilt das Gegenteil! Weil Wiesenbrüter übersichtliche und baumarme Flächen benötigen, werden Gehölzstrukturen, die erst in den letzten Jahrzehnten aufgewachsen sind, innerhalb des Brutgebietes stellenweise beseitigt. |
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Die Vogelperspektive zeigt, dass im Auer
Weidmoos in den letzten Jahrzehnten entlang von Gräben hohe Erlen
aufgewachsen sind. Sie schränken den Lebensraum von wiesenbrütenden
Vogelarten, insbesondere des Brachvogels, ein. Diese Vogelart
befürchtet Nesträuber (Greifvögel. Krähen), die in den Baumwipfeln
Ausschau halten. Wiesenbrütergebiete bilden in der Naturschutzarbeit,
die eine gehölzreiche Kulturlandschaft anstrebt, eine Ausnahme: In den
letzten erhalten gebliebenen Wiesenbrütergebieten werden – wie auch im
Auer Weidmoos – zur Verbesserung des Lebensraumes hohe Gehölze
teilweise beseitigt. |
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Das Mähgut der erst im Herbst gemähten
Streuwiesen hat kaum Futterwert und wird als Einstreu im Stall
verwendet. Der daraus entstehende Festmist wird Dünger für Äcker und
Futterwiesen. |
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Wohl bekanntester Nutznießer der
Streuwiesenpflege ist der Große Brachvogel (Numenius arquata).
Gehölzreiche sowie früh gemähte Wiesen meidet er. Auch Beunruhigung
durch Spaziergänger und insbesondere frei laufende Hunde sind ein
Grund für den landesweiten Rückgang dieser annähernd bussardgroßen
Vogelart. (Foto: LBV) |
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